Shotokan

Shotokan Karate beim DJK

Karate entstand etwa ab dem 14. Jhd. auf Okinawa, wo sich eine einheimische Selbstverteidigungsart Namens TODE unter dem Einfluss verschiedener Kung-Fu-Stile aus China weiterzuentwickeln begannen. Okinawa war damals eine Kolonie Chinas und es wurden regelmäßig Regierungsberater aus China geschickt, von denen einige Meister des Kung-Fu waren. Kung-Fu hatte damals in China schon eine über tausendjährige Tradition, in der auch das vor einiger Zeit wiedereröffnete Shaolinkloster eine wichtige Rolle spielte.

tiger

Als 1609 Okinawa vom Samurai-Clan der Satsuma erobert und damit Kolonie Japans wurde, wurden auf Okinawa zum zweiten Mal jegliche Waffen verboten (es hatte schon vorher einmal eine solche Periode gegeben), da das Tragen von Waffen als Privileg der Samuraikaste angesehen wurde. Nachdem aber viele Samurai plündernd durchs Land zogen, begann das Tode sich wieder mehr zur Selbstverteidigung zu entwickeln. Zu den bloßen Handteckniken wurden auch Techniken aufgenommen, die sich einfacher Ackergeräte als Waffen bedienten. Diese Kampfkunst ist heute unter dem Namen Kobudo (altes Budo) bekannt und kann wohl als ein Geschwister von Karate bezeichnet werden. Unter dem Druck der Besatzer zogen sich die Meister des Tode aus der Öffentlichkeit zurück, das sich nunmehr patriotisch „Okinawa-Te“ genannte Kampfsystem wurde nur noch geheim unterrichtet. Viele grundlegende Elemente des Karate stammen aus dieser Zeit, etwa die Techniken gegen gerüstete und mit einem Schwert bewaffnete Gegner.

Im 18. Jahrhundert, die Zustände waren wieder wesentlich sicherer geworden, bildeten sich in den drei Städten Shuri, Tomari und Naha die großen grundlegenden Schulen, die bis heute die grundlegenden Stilrichtungen im Karate bestimmen. Um 1900 brach schließlich Meister Anko Itosu (1832 – 1916) die Geheimhaltung und setzte sich für die Einführung des Karateunterrichts an Mittelschulen in Okinawa ein. Gichin Funakoshi (1869 – 1957),ein Schüler von Itosu brachte1921 das Karate nach Japan, andere Meister aus Okinawa folgten. Die Welle des Nationalismus im Japan der zwanziger Jahre führte auch zu einer Verinnamung des Karate, es wurde ins Butokai aufgenommen, die chinesischen Wurzeln so weit als möglich verdrängt.

Nach dem Weltkrieg war Karate zunächst verboten, es wurde aber bald wieder mit dem Training begonnen. Unter dem Einfluss Masatoshi Nakayamas (1913 – 1987) wurde 1946 die JKA (Japan Karate Association) gegründet. Nakayama führte schließlich das Kumite ins Training ein, und erarbeitet die Grundlagen für Wettkämpfe im Karate, die es bis dahin nicht gegeben hatte. Seit den 50er Jahren wird nun dieses Sportkarate in aller Welt verbreitet.

Die Absonderung der einzelnen Meister auf Okinawa voneinander hat dazu geführt, dass heute eine fast unüberschaubare Anzahl verschiedener Stilrichtungen im Karate existieren (an die 100).

Karate als Breitensport beim DJK

Karate ist ein hervorragendes Training für den ganzen Körper. Es beinhaltet Gymnastik, Dehnübungen zur Erhöhung der Flexibilität, Training des Gleichgewichtssinns, Sprünge, Drehungen um die Körperachse, verschiedene Atemtechniken und ein hohes Maß an Körperkontrolle und Körperbewusstsein. Zudem werden Augen und Reflexe geschult.